- Das Deutsche ist eine sehr partikelreiche Sprache, weshalb gerade auch im Unterricht „Deutsch als Fremdsprache“ den Partikeln ein erhebliches Gewicht zukommt. Einen zentralen Untertyp der Partikeln (vgl. das Stichwort) stellen die Gradpartikeln dar. Der Ausdruck wurde 1976 für Einheiten der Art auch, nur, sogar und viele andere geprägt, die besondere semantische und syntaktische Eigenschaften aufweisen. Viele der Einheiten sind zugleich in anderen Bedeutungen auch Modalpartikel/Abtönungspartikel (vgl. das Stichwort) oder Adverb. Vor der in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts einsetzenden Partikelforschung sind sie überhaupt nicht registriert worden bzw. den Adverbien zugeschlagen worden. In „Nur ich habe Hans gratuliert“ und „Ich habe nur Hans gratuliert“ ist nur eine Gradpartikel. Gradpartikeln beziehen sich nicht auf den ganzen Satz (wie die Modalpartikeln), sondern auf ein nachfolgendes Bezugsglied, hier im ersten Fall auf ich, im zweiten Fall auf Hans. Der lexikalischen Bedeutung nach wird der Basissatz zu anderen möglichen Erwartungen und Einstellungen in Beziehung gesetzt („Niemand sonst hat ihm gratuliert“ bzw. „Ich habe niemand sonst gratuliert“). In „Geh mir nur aus dem Wege“ hingegen ist nur Modalpartikel, in „Berlin ist schön, nur zu überlaufen“ Adverb. Die Bedeutungen der Gradpartikeln sind in Details sehr unterschiedlich; in vielen Fällen quantifizieren und skalieren sie. In vorliegendem Wörterbuch wird keine gesonderte Wortartenangabe „Gradpartikel“ angesetzt; gleiches gilt für andere Partikeln. Sie erhalten unterschiedslos die Wortartenangabe „Partikel“.
-
- Die Partikeln sind unflektierbare sprachliche Einheiten. In einem weiten Sinne fallen unter sie sämtliche Einheiten des Funktionswortschatzes (vgl. das Stichwort), also auch Einheiten mit traditioneller Wortartenzugehörigkeit, wie vor allem Präpositionen, Konjunktionen und Adverbien. Im engeren Sinne fasst man unter dem Ausdruck die Modalpartikeln (vgl. das Stichwort), die Gradpartikeln (vgl. das Stichwort), und weitere Untertypen. Seit der Partikelforschung, die etwa um 1980 einsetzte, wurden Typen von Partikeln genauer unterschieden und Untersuchungen zu ihren Bedeutungseigenschaften und syntaktischen Eigenschaften durchgeführt, während sie früher nur als bedeutungslose Redefüllsel betrachtet worden sind. Neben den Modalpartikeln und Gradpartikeln werden mindestens noch unterschieden: die Steigerungspartikeln (z.B. außerordentlich), die Negationspartikeln (z.B. kein, nicht), sowie die früher den Interjektionen zugeschlagenen, auch als Gesprächswörter bezeichneten Gesprächspartikeln (ne, aha, na, hm, äh). Letztere Einheiten erhalten auch in vorliegendem Wörterbuch die traditionelle Wortartenangabe „Interjektion“. Ansonsten werden Verwendungsweisen von Partikeln mit der Wortartenangabe „Partikel“ versehen, ohne dass z.B. zwischen Gradpartikeln und Modalpartikeln unterschieden wird.
-
Вы хотите добавить слова, фразы или переводы?
Пожалуйста, отправьте нам новый словарный запись для PONS OpenDict. Внесенные предложения проверяются редакцией PONS и соответствующим образом включаются в результаты.
No example sentences available
Try a different entry